Stube Schwebebahn: Firmengeschichte und Entwicklung

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Firma und Herstellungszeit
Die Firma Richard Stube hatte ihren Sitz in Gevelsberg, zwischen Wuppertal und Hagen gelegen, und stellte hauptsächlich Haushaltswaagen und Baubeschläge her. Das Modell der Schwebebahn wurde von einem nicht betriebsangehörigen Konstrukteuer entwickelt und ab 1956 gefertigt, erstmals auf der Nürnberger Spielwarenmesse im Februar 1957 präsentiert und bis Anfang der 60er Jahre in größeren Stückzahlen verkauft. Insbesondere durch die in der damaligen Zeit bekannten Brochüren der fahrenden Modellbahnschau von Otto Hübchen aus Bremen wurde die Bahn einem breiteren Modellbahnpublikum bekannt gemacht. 1963 war dann allerdings Schluss: Die Produktion wurde eingestellt. Es lag offenbar am "mangelnden" Spielwert der Bahn, dass die Verkaufszahlen zurück gingen. Einmal aufgebaut, war der Spielwert - im Gegensatz zu einer Modelleisenbahn, bei der man rangieren, Weichen betätigen etc kann - gleich Null. Außerdem war eine solche Bahn recht teuer.

Entwicklung und Programm
Es hatte bereits früher mehrere Hersteller von Blechspielzeug gegeben, die eine Bahn nach dem Vorbild der Wuppertaler Schwebebahn im Programm hatten. So brachten beispielsweise die Firmen Bing im Jahr 1900, Märklin 1902 und Carette 1911 gelungene Nachbildungen dieses technisch sehr interessanten Verkehrsmittel auf den Markt. Die Bahn von Stube ist dem H0-Maßstab 1 : 87 annähernd gehalten und wurde hauptsächlich unter dem Aspekt konzipiert, als Zubehör in bestehende Modellbahnanlagen integriert zu werden, was aus den verschiedenen Katalogabbildungen geschlossen werden kann. Die Bahn wurde in der Regel als komplette Startpackung angeboten, wobei diese zunächst als Oval ausgelegt war, später durch einen sogenannten "Hundeknochen " ergänzt wurde. Daneben unterschied sich das Schienensystem vor allem hinsichtlci des Zusammenbaus.

Version 1


Die erste frühe Version, wie sie dem nebenstehenden Katalogausschnitt entnommen werden kann, wurde in der Regel als Oval angeboten (6 Fahrschienen gebogen, 4 Fahrschienen gerade). Wie bei allen Versionen bestehen die Träger und Fahrschienen aus Metall (sehr robust) und sind grün eingefärbt. 






Die Fahrschienen und die Trägermasten werden verschraubt. Die Trägermasten wurden in verschiedenen Ausführungen hergestellt. Eine Version ermöglichte es, dass sie in unterschiedlicher Höhe aufgestellt werden konnten. Damit war es möglich, eine Bahn unterschiedlichen Geländehöhen anzupassen.







Links: Die zum Bau erforderlichen Einzelteile der Version 1



Rechts: Das Komplettset 998 B mit den Schienen- und Stützenbauteilen der Version 1


Version 2


Offenbar war der Aufbau der Version 1 durch das Verschrauben der Teile zu kompliziert. Deshalb ist man dazu übergegangen, die Fahrschienen in die Träger einzuhängen und mit einer Verbindungslasche zu sichern.




Version 3


Schließlich wurde die Fahrbahn mit zwei Kehren ("Hundeknochen") angeboten, was dazu führte, dass man die Schwebebahn optisch nicht sofort als Strecke mit "Gegen- bzw. Kreisverkehr" erkennt. Zudem hat dies den Vorteil, z.B. verdeckt in einem Berg eine Kehrschleife in eine bestehende Modellbahnalage einzubauen, was der Gesamtanlage ein dem Vorbild nahekommendes Bild vermittelt. Ein schönes Beispiel hierzu ist in dem Büchlein von Otto Hübchen  zu finden.






Die verschiedenen Gondeln

In der doch relativ kurzen Zeit, in der dieses interessante Modellbahnzubehör angeboten wurde, gab es auch verschiedene Varianten der Gondeln (Triebwagen und Anhänger). Verschiedene Farbvarianten, Fenster und Schleifer für die Stromabnahme von den Fahrschienen sowie "Lüftungsschlitze" im Boden der Triebfahrzeuge, deren Motore  leider sehr schnell heiß wurden,sind die jeweiligen Unterscheidungskriterien. Leider habe ich bisher noch keine Bilder (geschweige denn ein "echtes" Exemplar) über andere als die Farbvariante "rot/elfenbein" gefunden. Nachfolgend einige Bilder zu den Modellen, die sich durch verschiedene Stromabnehmer und Lüfterschlitze unterscheiden.

Version 1 (am Beispiel eines Anhänger)


Version 2
Version 3 (mit Abbildung von Fahrgästen in den Fenstern)



Links: Version 1 (ohne Lüftungsschlitze) - Rechts: ab Version zwei mit Lüftungsschlitzen




Die verschiedenen Haltestationen
Zunächst wurden von Stube keine Haltestationen hergestellt. Um der Nachfrage, sicher aber auch dem Vorbild gerecht zu werden, bot man zunächst als zusätzliches Ausstattungsteil, später auch im Rahmen von Komplett-Sets eine Wartehalle an. Diese besteht aus zwei Treppenaufgängen, einem Hallenboden mit Seitenwänden (jeweils aus Blechteilen gefertigt) und einem Hallendach (ebenfalls aus Blech) mit Lichtöffnungen und Plexiglasscheibe. Die Treppenaufgänge werden in das Hallenteil eingesteckt und auf ggf. einer Bodenplatte (Modellbahngrundplatte) befestigt. Das Hallengebäude wird mit den Fahrschienen verbunden, das Hallendach in das Gebäude eingesteckt. Es wurden zwei verschiedene Ausführungen im Laufe der Jahre angeboten.



Version 1: Blaues Hallengebäude mit rot umrandeten Treppenaufgängen bzw. Gebäudeeingängen. Die Fensterkreuze sind beige eingefärbt.
Version 2: Graues Hallengebäude mit braun umrandetem Dach. Das ganze Gebäude ist nicht bemalt sondern "gehämmert" (ich glaube so lautet der technische Begriff dafür).




Das Zubehör

Neben Trägerstützen mit Signaleinrichtungen und einigen Ersatz- bzw- Ergänzungsteilen (Verbindungslaschen, Stützen) ergänzten ein Gleichrichter (1012) zum Anschluss an einen vorhandenen Wechselstrom-Trafo, ein Unterbrecher-Relais (1013) zum automatischen Halt bzw. zur Abfahrt an der Haltestelle, ein Schalter (1011) zur Betätigung der Signale sowie ein Transformator (1009) das Programm.

Trafo


Schalter



(Dieser Artikel erhebt keine Ansprüche auf Vollständigkeit!)

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